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SO FUNKTIONIEREN RADHOSEN MIT SITZPOLSTERN

Radhosen sind elementarer Bestandteil des Radfahrens. Jeder hat eine oder mehrere, jeder hat seine Präferenzen, jeder weiß dazu was zu sagen. Doch was ist wirklich Sache bei diesem Stückchen Stoff? Wir sagen es Dir!

EINE RADHOSE HAT ES NICHT LEICHT

Zur Eingrenzung der Diskussion beschränken wir uns auf kurze Radhosen. Das machen wir, weil genau dieser Hosentyp im Lauf eines Radfahrjahres am meisten zum Einsatz kommt und hier die wesentlichen Funktionsprinzipen am stärksten zum Tragen kommen.

Zum Beginn schauen wir uns an, welche grundsätzlichen Funktionen aus unserer Sicht, eine kurze Radhose erfüllen muss:

  • Sie soll Dich vor den Elementen schützen, das heißt bestmöglich UV-Strahlung und Wind abhalten und mit Feuchtigkeit klarkommen
  • Im Zusammenspiel mit dem Sattel den Druck der im Sitzbereich entsteht im Rahmen halten
  • Reibung im Sitzbereich wo es geht vermeiden
  • Selbstverständlich bequem sein…
  • …und soll zuletzt nicht nur selber gut aussehen, sondern auch die Fahrerin/ den Fahrer gut aussehen lassen

 

Das alles zusammen ist nicht ganz einfach. Und an einigen Stellen müssen selbst die besten Radhosen kleine Kompromisse machen. Nachfolgend zeigen wir Dir im Detail, was es mit den einzelnen Funktionen auf sich hat und auf was Du bei Radhosen achten musst, dass die jeweilige Funktion gewährleistet ist. Den Beitrag beschließen wir mit ein paar Grundregeln zur Nutzung einer Radhose.

ELEMENTE BLEIBEN DRAUSSEN

Wir fangen mit den einfachen Dingen an. Extrem hoher UV-Schutz ist mit fast allen Radhosen gewährleistet, Ausnahmen sind stark netzartige Einsätze im Beinbereich, dort ist der Schutz reduziert, aber immer noch hoch.

Schutz vor Fahrtwind ist vor allem im empfindlichen Genitalbereich bei niedrigeren Temperaturen ein Thema. Interessanterweise bieten hier manche Hosen immer noch einen guten Schutz, obwohl (wie bei kurzen Radhosen üblich) kein Windstopper verbaut ist. Damit das funktioniert, muss der verwendete Stoff sehr dicht und fein gearbeitet sein. In der Abbildung siehst Du einen Vergleich zwischen einem „normalen“ Hosenmaterial (links) mit einer 32er Teilung (Fachsprache für Feinheit: 32 Nadeln auf ein Zoll beim Stricken) und daneben ein sehr hochwertiges Material mit 60er Teilung. Bei der 32er Teilung erkennt man noch deutlich die Stoffstruktur, bei der 60er Teilung fast kaum noch - solche Unterschiede kannst Du problemos ohne Vergrößerung erkennen, wenn Du beide Materialien in der Hand hast. Mehr zum Thema Teilung und den Unterschieden bei Stoffen dann im nächsten Blogbeitrag.

Mit Feuchtigkeit klarkommen heißt für uns bei kurzen Radhosen, dass diese schnell trocknen. Schützen vor Feuchtigkeit wie eine Regenhose können sie nicht. Aus unserer Erfahrung gibt es bei Stoffen aber auch hier massive Unterschiede. Vor allem Stoffe, die aus sogenanntem Umwindegarn (auch dazu im nächsten Blogbeitrag mehr) gefertigt sind, schneiden hier deutlich besser ab. Die Garnart lässt sich für Dich nicht erkennen, allerdings wird Umwindegarn bei Funktionstextilien nur in Stoffen mit hoher Teilung (s.o.) eingesetzt. Das kannst Du im Vergleich verschiedener Hosen recht leicht erkennen.

DRUCK WIRD GESCHLUCKT

Dass Radhosen und insbesondere das Sitzpolster helfen Druck im Sitzbereich im Rahmen zu halten haben wir bereits hier diskutiert. Wichtig sind aus unserer Sicht folgende Punkte:

Das System aus Hosen- und Sattelpolster muss passen. In der Praxis machen wir die beste Erfahrung mit Systemen, die im Aufbau nicht zu „dick“ sind und dafür etwas „straffer“ in der Härte der Polsterung.

Das Hosenpolster muss möglichst gut an der Stelle bleiben, wo Du es benötigst, auch nach mehrstündigen Fahrten. Das klingt trivial, ist aber tatsächlich ein Problem. Falsch positionierte oder auf Wanderschaft gehende Polster sind eine der häufigsten Problemquellen, die wir sehen.

Damit Dir das nicht passiert, solltest Du beim Kauf einer Hose zuerst prüfen ob das Polster sauber Deinen Sitzbereich abdeckt. Das geht ganz einfach in dem Du die Hose anziehst, Dich aufs Rad setzt und fühlst, ob alles passt. Fahren brauchst Du nicht, würden wir auch nicht empfehlen, sonst läufts Du Gefahr, dass Du die Hose nicht mehr zurückgeben kannst, wenn sie nicht passt.

Ein weiterer sehr häufiger Fehler den wir sehen ist, dass Hosen zu groß gekauft werden. Zu große Hosen bringen schon im Neuzustand, oder dann nach mehrmaligem Tragen nicht mehr ausreichend Zug auf das Sitzpolster. Das kann dazu führen, dass der Sitzbereich in Teilen ungeschützt ist, weil das Polster verrutscht ist, oder aber, dass sich das Material des Polsters unkontrolliert staucht und sich Falten bilden. Beides willst Du nicht haben. Die gute Nachricht ist: Wähle Deine Hosengröße immer nach den Größentabellen der Hersteller und keinesfalls nach der Devise „ich habe immer Größe L“. Die Größen der Hersteller variieren stark und nur die herstellerspezifischen Tabellen sind ein verlässlicher Helfer für die richtige Größe.

ES MUSS FLUTSCHEN

Reibung im Sitzbereich lässt sich nie komplett vermeiden, aber sehr gut in den Griff bekommen. Dabei ist die Radhose und das Material auf dem Du sitzt – meist die Oberfläche des Sitzpolsters – eines der zentralen Elemente. Grundsätzlich gilt hier: Je weniger potenzielle Störzonen wie Nähte, heterogene Oberflächenstrukturen oder raue Materialien es im Sitzbereich gibt, desto besser.

In der Abbildung siehst Du einen Vergleich von zwei eingenähten Sitzpolstern. Das linke hat eine heterogene Oberfläche und ist mit einer deutlich auftragenden Nahtform eingenäht, das rechte hat eine sehr homogene, glatte Oberfläche und ist mit einer Nahtform eingenäht, die fast komplett im Polster „versinkt“. Wir sehen mit  letzterer Version die besseren Ergebnisse.

Wenn Du alles über Reibung erfahren willst: In diesem Blogbeitrag wirst Du sicher fündig.

BEQUEM ODER WAS?

Jetzt kommen wir zu einem Punkt, der zu Teilen in Widerspruch zu anderen Funktionsanforderungen steht. In der Praxis hören wir oft die Frage: „Muss die Hose wirklich so eng sein?“ Die Frage ist berechtigt und variiert stark von Nutzer zu Nutzer. Das Thema hat somit wesentlichen Einfluss auf das „Komfortempfinden“. Das Dilemma ist, dass wir, wie im Punkt „Druck“ erwähnt, aus funktionaler Sicht darauf angewiesen sind, dass ausreichend Zug auf das Polster kommt. Das gelingt maßgeblich durch eine Radhose, die „eng genug“ ist. Wir empfehlen eine neue Radhose (Größe nach Vorgaben der Größentabelle ausgewählt) anzuziehen und 5min zu warten. Fühlt sich die Hose dann immer noch zu eng ist sie vermutlich zu klein, meist ist es aber so, dass Du Dich nach 5min schon daran gewöhnt hast und die Hose „doch passt“.

Ein weiterer Faktor beim Komfort ist das Trägersystem bzw. der Bundabschluss. Wir machen gute Erfahrung mit breiten und weichen Bändern, die sich nicht einfalten und angenehm weich auf der Haut liegen. Bei Trägern muss zudem die Länge passen, hier gilt es ein gutes Mittel zwischen Komfort und Zug zu finden.

Zuletzt hat das Material im Sitz- und Beinbereich selber einen Einfluss auf den Komfort. Besser schneiden aus unserer Sicht Materialien ab, die schnell trocknen. Dazu hatten wir im obigen Punkt „Elemente bleiben draußen“ bereits was gesagt.

DA SCHAU HER

Wir alle wollen auf dem Rad eine gute Figur machen. Dazu trägt das Equipment auch ein Quäntchen bei. Bei Radhosen ist es recht simpel. Farben sollten dunkel/ gedeckt sein, alles andere ist na ja, sehr speziell – aus vielerlei Gründen…

Radhosen, die oft im Einsatz sind „verbrauchen sich“, d.h. sie verlieren an Farbe, der Stoff wird dünn und das Elasthan wird schwächer. Das lässt sich nicht vermeiden, da die Belastungen für eine Hose durch Bewegung, Schweiß, UV-Licht und Waschen enorm sind.  Die Krux ist, dass es merkliche Unterschiede bei den Herstellern gibt, wie schnell dieser „Verbrauch“ voranschreitet, Du aber beim Kauf nicht erkennen kannst welche Hose länger „hält“. Hier hilft leider nur probieren oder der Austausch mit der Community. Das lohnt sich aber, da es Deinen Geldbeutel und die Umwelt schont und gleichzeitig länger gut aussieht.

UND SONST NOCH SO!?

Zum Abschluss haben wir Dir noch ein paar simple Regeln für die Nutzung einer Radhose:

  • Die Hose sollten nach jeder Nutzung in der Waschmaschine mit 40°C gewaschen werden und nicht in den Trockner gehen. Die beste Erfahrung machen wir mit handelsüblichen Flüssigwaschmitteln.
  • Sitzcreme, sofern Du welche nutzt, gehört auf den Po, nicht auf die Hose
  • Unterhosen und Radhosen gehören nicht zusammen, also weg damit, zumindest auf dem Rad
  • „Verbrauchte“ Radhosen müssen getauscht werden, funktionieren nicht mehr ausreichend und sehen nicht gut aus, s.o.

 

Das war’s auch schon. Nun weißt Du, was es mit Radhosen auf sich hat. Beherzigst Du unsere Tipps und Tricks, hast Du garantiert mehr Freude an Deiner nächsten Hose.

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