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WUNDSCHEUERN IM SITZBEREICH? NEIN, DANKE!

Wunde Stellen im Sitzbereich sind äußerst unangenehm. Sie können sehr schmerzhaft sein und es erforderlich machen, mit dem Radfahren zu pausieren. Das wollen wir nicht. Im Folgenden zeigen wir Dir, warum solche Probleme entstehen können und wie Du sie am besten vermeidest.

Reibung im Sitzbereiche lässt sich nicht komplett vermeiden - aber sehr gut kontrollieren

HAUTSCHÄDIGUNGEN UND IHRE URSACHE

Wunde Stellen im Sitzbereich sind zuerst einmal Hautschädigungen unterschiedlicher Schwere. Wir wollen in diesem Beitrag nicht das Thema Entzündungen, z.B. durch bakterielle Infektionen besprechen, das machen wir in einem der folgenden Beiträge. „Mechanisch“ verursachte Hautschädigungen im Sitzbereich treten in vor allem in der Oberhaut, der Epidermis auf (die orangene Zone in der Abbildung).

Hautschädigungen treten immer dann auf, wenn die Haut übermäßig durch Reibung belastet wird. Reibung definieren wir in diesem Fall als die Kraft, die zwischen Deiner Haut und dem Reibpartner (in den meisten Fällen die Oberfläche des Sitzpolsters, auf dem Du sitzt) entsteht, wenn eine gegenläufige Bewegung vorhanden ist, d.h. die beiden „Reibpartner“ sich relativ zueinander bewegen.

Diese Kraft verursacht, vereinfacht gesprochen, Verschleiß bei den „Reibpartnern“. Je stärker oder länger andauernder diese Kraft nun wirkt, desto größer ist der Verschleiß. Das Dilemma ist nun, dass Du mit Deiner Haut einen vergleichsweise empfindlichen Reibpartner hast, dessen Verschleiß Du fühlen kannst und der Dir eine ganze Reihe von Problemen machen kann.

Da wir im Sitzbereich aufgrund der Tretbewegung und der allgemeinen Dynamik des Fahrens immer eine Relativbewegung der Reibpartner haben, müssen wir versuchen, die entstehenden „Reibkräfte“ so weit als möglich zu reduzieren und gleichzeitig die Haut als den empfindlichen Part so fit wie möglich zu halten. Wie das geht, zeigen wir Dir im Folgenden.

NÄHTE UND SCHARFE KANTEN GEHEN GAR NICHT

Eigentlich offensichtlich, aber leider immer wieder von Nutzern oder der Radindustrie missverstanden: Im Sitzbereich sollten so wenig wie möglich Störzonen sein, an denen man sich reiben kann.

Eine Störzone über die wir uns immer wieder immens wundern entsteht durch gewöhnliche Unterwäsche die in Verbindung mit Radhosen getragen wird. Weder weist solche Unterwäsche die richtigen Materialeigenschaften auf noch sind die Nähte auf die Sitzzone optimiert, d.h. sie laufen oft quer durch dieses delikate Areal und daran reibt es sich wunderbar.

Potenzielle Störzonen bei „regulären“ Radhosen lassen sich recht einfach erkennen:

  • Stark strukturierte Sitzpolster die aussehen wie aus Mutters Waffeleisen. Sind ein Marketingag und bieten aufgrund der zerklüfteten Oberfläche allerhand Reibpotenzial
  • Nähe sollten im unmittelbaren Sitzbereich entweder gar nicht vorkommen oder aber verdeckt sein,
  • Ausnahme sind Nähte die der Fixierung des Polsters dienen, diese braucht es, allerdings liegen zwischen verschiedenen Nahtformen Welten. Stark auftragende gut sichtbare Nähte bergen mehr Gefahr auf Reibung, als Nähte die im Polster „versinken“

 

Diese „optischen“ Merkmale überprüfst Du am besten auch noch über einen „Fühltest“, wenn hier alles weich und glatt ist kann es losgehen.

DIE SITZZONE MUSS FLUTSCHEN

Wenn Du gerade am „Fühltest“ bist, kannst Du auch gleich noch prüfen, wie „glatt“ die unmittelbare Oberfläche ist, auf der Du sitzt. In der Regel ist das der „Stoff“ aus dem die Decklage des Sitzpolsters besteht. Diese sollte auch bei Reiben mit stärkerem Druck nur sehr geringen Widerstand bieten und keinesfalls eine „Struktur“ spüren lassen.

FITTE HAUT = GUT FAHREN

Nachdem Du nun die primären Anforderungen an Deine Hose überprüft hast, geht es an den zweiten Reibpartner: Deine Haut. Ist diese fit und gut in Schuss, sinkt das Risiko, dass Du Dich wund fährst.

Ein zentraler Faktor, den wir vor allem von unseren Langstrecklern kennen, ist, dass die Haut stabiler ist, wenn sie verhältnismäßig „trocken“ ist. „Trocken“ ist hier natürlich relativ zu sehen. Schließlich ist die Haut im Sitzbereich meist gut „isoliert“ - durch die Radhose und das Sitzen auf dem Sattel - und wird durch die Schweißbildung nie wirklich „trocken“ sein.

Allerdings gibt es hier kleine, jedoch feine Unterschiede. Bei Radsportlern hört man immer wieder, dass sie sich „einen Wolf gefahren haben“. „Wolf“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für die Intertrigo, eine Hautreizung/ -schädigung, die v.a. durch Mazeration der Haut und Reibung entsteht. Reibung haben wir mittlerweile besprochen, Mazeration ist der Fachbegriff für die sogenannte schrumpelige „Froschhaut“, die wir alle, z.B. aus dem Schwimmbad kennen. Mazeration entsteht vor allen Dingen, wenn die Haut, wie z.B. im Sitzbereich, über längere Zeit dauerhaft Feuchtigkeit (Schweiß) und einem „feucht-heißen“ Klima ausgesetzt ist. Ziel für Dich ist, es gar nicht zur Mazeration der Haut im Sitzbereich kommen zu lassen, dabei reichen schon kleine Unterschiede in Feuchtigkeit und Temperatur.

Um die Haut „trockener“ und auch „kühler“ zu halten, hilft vor allem ein atmungsaktiver Sitzbereich.  Wenn Du also Radhosen und deren Polster prüfst, dann mache auch gleich noch den „Pustetest“ mit dem Polster. Je leichter und mehr Luft durchgeht, desto besser ist das für den Abtransport von Feuchtigkeit. Fährst Du dann und wann im Stehen, hast Du eine gute Chance, dass der Fahrtwind den Sitzbereich „abtrocknet“ und kühlt.

Manche Langstreckler verwenden während der Fahrt sogar Puder, um die Feuchtigkeit zu reduzieren. Hier scheiden sich aber aus unserer Sicht die Geister, da wir mit Sitzcremes, die eher der Hautpflege und der Herabsetzung des Reibungskoeffizienten dienen, auch sehr gute Ergebnisse sehen. Sofern der Sitzbereich gut atmungsaktiv ist und die Creme nicht zu „fett“ ist und ausreichend einzieht. Bei zu „fetten“ Cremes besteht die Gefahr, dass die Haut „luftdicht“ eingepackt wird und der Feuchtigkeitsgrad steigt, also Vorsicht hier!

HAUT- UND MATERIALPFLEGE NICHT VERGESSEN

Klar ist, dass nach der Fahrt die Reinigung und Pflege Deines Sitzbereichs Pflicht ist. Welche Mittelchen hier zum Einsatz kommen ist persönliche Präferenz, das Angebot ist hier nahezu unerschöpflich.

Weniger klar für viele ist das Waschen der Radhose nach jeder Fahrt. Neben dem hygienischen Aspekt den wir in einem der folgenden Beiträge besprechen werden, haben wir beim Thema Reibung einen wichtigen Punkt: Es setzen sich im Polster Salzkristalle aus dem Schweiß ab und diese machen aus einem einst kuscheligen weichen Polster ein veritables Reibeisen.

MAULWURFSHÜGEL VERMEIDEN

Jetzt kommen wir zu den Themen, die weniger bekannt/ offensichtlich sind. Dazu zählen Materialanhäufungen im Sitzbereich, vor allem hervorgerufen durch das Sitzpolster, welches sich, wenn es nicht gut „auf Zug“ in der Hose sitzt, an der eine oder Stelle stauchen kann. Wir nennen das zwar flapsig Maulwurfshügel, allerdings solltest Du diese ernst nehmen, da sie sich zu einer kritischen Störzone entwickeln können. Im weniger schlimmen Fall reibt und zwickt es nur ein wenig, wenn es dumm läuft, fährst Du Dich wund.  

Wir sehen gute Ergebnisse, das heißt eine sehr geringe Reibungsgefahr, mit eher etwas dünneren Polstern in Hosen die „passen“, d.h. keinesfalls zu groß sind, so dass ausreichend Zug auf das Polster gebracht wird.

HOSE UND SATTEL MÖGENS GLATT

Mit Verwundern sehen wir, dass manche Sattelhersteller strukturierte oder gar „haftende“ Zonen in ihren Sätteln einbauen. Für uns ist das kontraproduktiv, schließlich profitieren wir im Sitzbereich davon, wenn Relativbewegung in großen Teilen zwischen zwei Reibpartnern stattfindet, die „schmerzfrei“ sind. Nämlich dem Sattel und dem Hosenmaterial. Das schont die Haut in Deinem Sitzbereich enorm und ist übrigens auch einer der Top-Tricks der Langdistanzler.

DRUCK REDUZIEREN GEHT GANZ EINFACH

Zuletzt das Thema Druck – hier gilt eine einfache Regel: Weniger ist mehr. Arbeitest Du mit großem Druck auf einer rauen Oberfläche, ist der Lack sprichwörtlich schnell ab. Du erhöhst nämlich die "Reibkraft". Weniger Drucke macht das Spiel deutlich leichter. Wie Du den Druck, v.a. am Sitzbein reduzieren kannst, findest Du in diesem Beitrag.

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